Luftqualität

Übersichtskarte Kanton Bern
 
 
 

 

Erläuterungen zum Kurzzeit-Belastungs-Index (KBI)

Der Kurzzeit-Belastungs-Index (KBI) ist eine Masseinheit für die Luftqualität. Er gibt an, wie gut beziehungsweise wie schlecht die Luftqualität ist. Als Grundlage für die Ermittlung dienen die Grenzwerte der Luftreinhalte-Verordnung für Feinstaub, Ozon und Stickstoffdioxid. Diese Luftschadstoffe werden nach ihrer Gesundheitsrelevanz und dem Mass der Grenzwertüberschreitung gewichtet.

 
Beurteilungsraster Kurzzeit-Belastungs-Index (KBI)
 

legende

 

Feinstaub PM10

Entstehung:
Als PM10 werden kleine Partikel des Gesamtstaubes mit einem Durchmesser von weniger als 10 µm bezeichnet. Neben dem von uns Menschen verursachten Feinstaub gibt es auch natürliche Quellen. PM10 ist ein komplexes physikalisch - chemisches Gemisch. Es besteht aus primär emittierten und aus sekundär gebildeten Komponenten natürlichen und anthropogenen Ursprungs. Primäre Komponenten entstehen bei verschiedensten Verbrennungsprozessen, durch Reifen und Bremsabrieb, Aufwirbelung von Staub etc. Sekundäre Komponenten entstehen durch chemische Prozesse aus gasförmigen Vorläufern (SO2, NOx, VOC etc.).
Hauptquellen:
Motorisierter Strassenverkehr, Offroad-Bereich (Baumaschinen), Schienenverkehr, Industrie- und Gewerbe, Landwirtschaft (Nutztierhaltung, Maschinen und Geräte)
Auswirkungen:
Lungengängige Stäube und Russ führen zu Erkrankungen der Atemwege, Erhöhung der Sterblichkeit sowie des Krebsrisikos.

Ozon 03

Entstehung:
Bodennahes Ozon ist ein Sekundärschadstoff, der in der Troposphäre bei schönem Wetter unter Einwirkung von Sonnenlicht aus den Vorläuferschadstoffen Stickoxid (NOx) und flüchtige organische Verbindungen (VOC) entsteht.
Hauptquellen:
Die Emissionen der Vorläuferschadstoffe werden an einem Sommertag in erster Linie durch den motorisierten Verkehr sowie durch Industrie und Gewerbe verursacht.
Auswirkungen:
Ozon reizt die Schleimhaut der Atemwege, verursacht Druck auf der Brust sowie Schmerzen bei tiefer Einatmung und vermindert die Leistungsfähigkeit der Lungen. Die Beinträchtigung durch Ozon ist abhängig von der Konzentration des Schadstoffes, der Dauer der Einwirkung und der körperlichen Aktivität. Es gibt Menschen, die auf Ozon schneller reagieren als andere. Wiederholte Ozoneinwirkungen können einen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf von Atemwegserkrankungen haben.
Ozon schädigt auch Pflanzen: Kurzfristig auftretende hohe Ozonkonzentrationen führen bei empfindlichen Pflanzenarten zu Schädigungen der Blätter. Hohe Ozonbelastungen über einen längeren Zeitraum führen zu einer Abnahme des Wachstums sowie zu Ertragseinbussen bei landwirtschaftlichen Kulturen.


Stickstoffdioxid N02

Entstehung:
In der Atmosphäre kommen eine Reihe von gasförmigen Stickstoffverbindungen vor, welche als Stickoxide bezeichnet werden. Aus lufthygienischer Sicht sind in erster Linie die beiden Verbindungen Stickstoffmonoxid (NO) und Stickstoffdioxid (NO2) von Bedeutung. Das Gemisch beider Substanzen wird als NOx bezeichnet.
Die Stickoxide entstehen bei der Verbrennung fossiler Brenn- und Treibstoffe. Die Stickoxide werden zu 90 bis 99 Prozent als Stickstoffmonoxid (NO) emittiert, welches in der Folge in der Atmosphäre relativ rasch in das giftigere Stickstoffdioxid (NO2) umgewandelt wird.
Hauptquellen:
Motorisierter Strassenverkehr, Offroad - Bereich (Baumaschinen, landwirtschaftliche Fahrzeuge)
Auswirkungen:
Für die negativen Auswirkungen auf Mensch und Umwelt ist insbesondere das Stickstoffdioxid verantwortlich. Es begünstigt zusammen mit anderen Reizgasen Atemwegserkrankungen, wobei Kinder speziell betroffen sind. Stickoxide sind auch wichtige Vorläufersubstanzen für die Bildung von bodennahem Ozon und von sauren Niederschlägen.

 

Quellen: Fachstelle Luftreinhaltung des Kanton Bern und www.luftqualitaet.ch

  © thunerwetter.ch